Das dritte Novemberwochenende ist in Kirchdorf/Iller traditionell der Musik verschrieben. So auch am 14./15. November 2025, an dem der Chor ConTakt des Sängerbundes Unteropfingen in der Turn – und Festhalle sein Herbstkonzert darbot. Nach der letztjährigen Jubiläumsausgabe setzte der Chor dieses Jahr wieder auf das überaus bewährte und beliebte Konzept zweier musikalisch völlig unterschiedlicher Teile. Dass ConTakt über den Landkreis hinaus schon einen gewissen Kultstatus erreicht hat, beweist die jeweils fast restlos ausverkaufte Halle an beiden Abenden.
Teil 1 stand unter dem Thema „sein oder laut sein”. Wie das Motto schon verspricht, wurde dem Publikum Bouranis «Sein» über die Einzigartigkeit eines jeden Menschen bis «Laut sein» von MAYBEBOP präsentiert. Letzteres wendet sich zusammen mit dem «Schrei nach Liebe» von den Ärzten gegen immer stärker werdende rechte Tendenzen in der Gesellschaft. Unterstützt wurde diese Botschaft durch nachdenkliche und klar positionierte Gedanken von Kathrin Binder. Aber auch klassische Stücke wie «Ecco mormorar l’onde» und moderne Interpretationen von Coldplays «Viva la Vida» oder «Blank Space» von Taylor Swift begeisterten das Publikum restlos.
Nach der Pause folgte Teil 2 mit Auszügen der preisgekrönten Filmmusik aus dem Disney Film „Vaiana”. Dabei geht es um die 16-jährige Häuptlingstochter Vaiana, die trotz Verbots all ihren Mut zusammennimmt und ins offene Meer segelt, um ihr Volk zu retten. Gleich zu Beginn ließ der Chor mit den ersten Takten von «Tulou Tagaloa» polynesische Atmosphäre aufblühen. Spätestens bei «Ich bin bereit» hielt es die Zuhörer kaum noch auf den Sitzen. Das präzise Zusammenspiel der einzelnen Stimmen und Solisten/innen war nicht nur technisch beeindruckend, sondern verlieh der Geschichte in Einklang mit dem effektvollen Bühnenbild eine zusätzliche emotionale Tiefe. Hier führte Julia Zwiesler als Vaiana gekonnt und sympathisch durch’s Programm, so dass die Zuhörer auch der Geschichte folgen und in die Südsee-Welt eintauchen konnten. Herauszuheben ist dabei Dirigentin Karin „D’Cheffe” Schoch, die ihren Chor auf eine sehr motivierende Art und Weise führt und dabei noch einzelne Stücke selber arrangiert hat.
Nach gut 2,5 Stunden endete die Aufführung mit einem kräftigen Finale, was vom Publikum mit tosendem Applaus begleitet wurde. Viele Besucher, eingeschlossen der Autor, zeigten sich bewegt von der Botschaft der Geschichte: dem Mut, seinen eigenen Weg zu finden und die Verbindung zu den eigenen Wurzeln zu bewahren – ein Gesamtkunstwerk, das in Erinnerung bleibt.
Impressionen vom Konzert


