Mit zwei Jubiläumskonzerten feierte die Chorgemeinschaft Liederkranz Ailingen im Gemeindehaus Berg ihr 90-jähriges Bestehen. Da Ailingen in diesem Jahr sein 1250-Jahr-Jubiläum feiert, hat der Liederkranz sich bewusst für das Gemeindehaus in Berg entschieden – zwar kleiner, aber feiner als das Graf-Zeppelin-Haus, dafür haben die Chöre zwei Mal gesungen und sich auch über guten Besuch freuen dürfen.
Das ausgelegte Programm nannte die umfangreiche Liedfolge, doch zuvor kam eine prächtige Überraschung: Im Handstand tappten Turner der TSG Ailingen, angeführt von Yannik Müller, durch den Mittelgang zur Bühne, der letzte „klatschte” sogar mit den Füßen Beifall. Auch vor der Bühne gab’s noch tolle Akrobatik zu sehen.
Die Vorsitzende Anita Imgrund freute sich über ihr gelungenes Überraschungsmoment, denn sechs Turner hatten im Herbst 1932 beschlossen, deutsches Liedgut zu pflegen, und 1934 die Sängerabteilung des Turnvereins Ailingen, den heutigen Liederkranz, gegründet – was lag da näher, als das Konzert mit Turnern zu beginnen.
In Rot-Schwarz stand der Chor „KLANGVOLL” auf der Bühne, über der die goldene Zahl 90 prangte. Den ganzen Abend umspielte wechselndes, stimmiges Licht die Sänger und schuf das passende Flair. Ebenso stimmig begleitete Lennart Triesschijn die Sänger am Piano und Hermann Mohr am Cajón. Mit „Lass die Sonne in dein Herz” gab der Chor „KLANGVOLL” unter Chorleiterin Susanne Wagner das Motto vor, gefolgt mit „Always look on the bright side of life”. Man spürte die Freude am gemeinsamen Singen, am Entdecken von Liedern mit Witz und Tiefgang, von Popsongs von Liebe und Sehnsucht und Träumen. Auch Tony Marshalls Song „Der letzte Traum” wurde dargeboten. Schön war der Abschluss mit Gospels und dem Gospel-Quodlibet, wo die begeisterten Zuhörer mitsingen konnten.
Nach der Pause kam „MundWerk” mit Chorleiter Eberhard Graf auf die Bühne. In Jeans, weißen oder farbigen Shirts zeigten sich die Sängerinnen und Sänger als sprühende Energiebündel, die schon mit dem Eingangssong „Sing” elektrisierten. Dynamisch und sehr gut verständlich sangen sie von „Tagen wie diesen”, von Freiheit, legten los mit Joe Cockers „Unchain my heart” sowie Ray Charles‘ „Hit the road, Jack”. Auch „großes Kino” mit Dirty Dancing folgte und endete mit südamerikanischen Rhythmen. Spaßig waren die lebhaften Choreografien wie auch eine Saxofon-Einlage.
Zuletzt sangen beide Chöre gemeinsam. Da beide Chöre nicht auf die Bühne passten positionierte sich „KLANGVOLL” davor. Prächtig gelang das Miteinander und bestens passte der Titel „Wunder gescheh’n”, nach dem ein Goldregen über die Sänger sprühte. Ein letztes „Gute Nacht, Freunde”, und das 90-er Jubiläumskonzert war zu Ende.
Impressionen vom Konzert